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Uran und Radioaktivität

In Uran steckt viel Energie

Uran ist sehr energiedicht. Deshalb benötigt ein 1000-Megawatt-Kernkraftwerk wie jenes in Gösgen pro Jahr nur rund 20 Tonnen (1 Kubikmeter) angereichertes Uran, um rund 8,5 Milliarden Kilowattstunden Strom zu produzieren. Diese Menge Uran hätte vom Volumen her leicht in einem Mittelklassekombi Platz, wäre das Uran nicht so schwer. Um 20 Tonnen angereichertes Uran zu erzeugen (der Anteil Uran-235 wird von 0,7 auf bis zu 5 Prozent erhöht), werden etwa 200 Tonnen Natururan (10 Kubikmeter) benötigt.

Die fünf schweizerischen Kernkraftwerke erzeugen aus rund 625 Tonnen Natururan pro Jahr rund 25 Milliarden Kilowattstunden Strom – fast die Hälfte des Schweizer Stromverbrauchs. Wollte man diese Menge anders erzeugen, bräuchte man dazu:

  • 9 100 000 Tonnen Steinkohle, geliefert in 180 000 Eisenbahnwagen (Referenzanlage Voerde, DE)
  • 4 250 000 Tonnen Erdgas, geliefert über Pipelines von Tausenden von Kilometern Länge (für den Einsatz in Kombikraftwerken mit 60% Wirkungsgrad)
  • 220 Quadratkilometer Solarpanels, was einem Streifen von fast 700 Metern Breite auf der Strecke von Genf bis zum Bodensee oder der Fläche des Kantons Neuenburg entsprechen würde.
  • 5500 topmoderne Windkraftanlagen mit je zwei Megawatt Leistung und 4,5 Millionen Kilowattstunden Jahresproduktion an optimaler Lage (Referenzanlage Mont Crosin). Bei einem seitlichen Abstand von 250 Metern zwischen zwei Anlagen würde dies einer 5er-Reihe von Windrädern von Genf bis zum Bodensee entsprechen – wobei die allerwenigsten dieser Anlagen eine windtechnisch optimale Lage hätten.

Aus Uran lässt sich also sehr viel mehr Strom gewinnen als aus allen anderen Energieträgern. Was beispielsweise in einem Kohlekraftwerk volumenmässig in einer Stunde verfeuert wird, würde als Uran reichen, um alle Schweizer Kernkraftwerke ein ganzes Jahr zu betreiben!